Richtiges Bildmaterial – so sehen die Nutzer Webseiten

In den ers­ten bei­den Tei­len die­ser Arti­kel­se­rie haben wir beschrie­ben, wie die Benut­zer eine Web­site wahr­neh­men und auf wel­che Ele­men­te ihr Fokus beim Betre­ten der Web­site fällt. Im drit­ten Teil die­ser Serie möch­ten wir nun erläu­tern, wie man das ent­spre­chen­de Bild­ma­te­ri­al idea­ler­wei­se ein­setzt, um eine größt­mög­li­che Klick­ra­te zu erhalten.

Kurzer Rückblick

Teil 1: Web­sei­ten wer­den F-för­mig gele­sen (F-Shaped Pat­tern). Link zum Artikel

Teil 2: Fotos, Gra­fi­ken und Icons wird deut­lich mehr Auf­merk­sam­keit geschenkt, als redak­tio­nel­lem Con­tent. Zudem kön­nen wir den Benut­zer durch emo­tio­na­li­sie­ren­des Bild­ma­te­ri­al beein­flus­sen. Link zum Artikel

Die Auswahl des richtigen Bildmaterials

Da wir ja bereits wis­sen, wie Bild­ma­te­ri­al den Besu­cher kurz­zei­tig beein­flus­sen kann, gilt es nun ent­spre­chen­des Bild­ma­te­ri­al für die eige­ne Web­site zu fin­den / erstel­len. Dies möch­ten wir im Fol­gen­den am Bei­spiel eines fik­ti­ven Online­shops für Braut­mo­de auf­zei­gen. Das Ziel ist es, unse­re Besu­che­rin­nen und Besu­cher mög­lichst schnell anzu­spre­chen und durch eine Inter­ak­ti­on auf unse­re Pro­dukt­über­sicht zu ver­wei­sen. Dazu müs­sen wir uns zuerst die Fra­ge stel­len, wor­auf unse­re Ziel­grup­pe am ehes­ten reagiert und wor­auf nicht. Als Online­shop-Betrei­ber neigt man schnell dazu eines sei­ner unzäh­li­gen Pro­dukt­bil­der für die­sen Zweck auf der Start­sei­te zu posi­tio­nie­ren, dies ist jedoch in der Regel der fal­sche Weg.

Denn Pro­dukt­bil­der (oder Bild­aus­schnit­te) sind meist emo­ti­ons­los und sehr reich an Details, wie die fol­gen­den Bil­der ver­deut­li­chen sollen.

Je detail­rei­cher ein Bild ist, des­to schwie­ri­ger wird es den Fokus des Besu­chers zu bestim­men. Karl Gegen­furt­ner von der Uni­ver­si­tät Jus­tus-Lie­big schreibt dazu:

© las­se­de­si­gnen - Fotolia.com

„Wir kön­nen unse­re Auf­merk­sam­keit ent­we­der glo­bal auf die gesam­te Sze­ne ver­tei­len oder auf die Wahr­neh­mung bestimm­ter Objek­te oder Objek­tei­gen­schaf­ten beschränken…“

(Gegen­furt­ner, K., Wal­ter, S., Braun, D., 2002).

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Haben Pro­duk­te hin­ge­gen durch ihr Image oder erfolg­rei­ches Bran­ding bereits eine sehr star­ke Wir­kung auf den poten­ti­el­len Kun­den (z.B. Smart­phone, Fahr­zeu­ge oder Schmuck), kön­nen auch hoch­wer­ti­ge Pro­dukt­bil­der ein­ge­setzt wer­den. Wenn Emo­tio­nen vor­han­den sind, kön­nen zwei ähn­li­che Moti­ve eine völ­lig ande­re Wir­kung auf den Betrach­ter haben, wie man im fol­gen­den Bei­spiel sieht.

Kombination Bild & Interaktionsaufforderung

Ist das gewähl­te Bild­ma­te­ri­al stim­mig und ent­spricht unse­ren Anfor­de­run­gen, muss eine pas­sen­de Inter­ak­ti­ons­auf­for­de­rung plat­ziert wer­den. Dazu machen wir uns den natür­li­chen Lese­fluss (in west­li­chen Län­dern von links nach rechts) zu nut­ze. Gehen wir davon aus, dass unser Fokus auf der Augen­par­tie der Braut liegt, soll­ten wir unse­re Bot­schaft gemäß der Lese­rich­tung rechts vom Fokus­punkt plat­zie­ren. Damit wir unser defi­nier­tes Ziel auch errei­chen und unse­re Besu­che­rin­nen und Besu­cher von der Start­sei­te auf die Pro­dukt­über­sicht wech­seln, darf natür­lich der But­ton nicht feh­len. Die­ser soll­te eine unmiss­ver­ständ­li­che Beschrif­tung haben, sodass der Benut­zer bereits vor dem Klick das ziel des But­tons kennt.

Fazit

Bild­ma­te­ria­li­en kön­nen den Besu­cher gezielt beein­flus­sen, aber auch bei der Navi­ga­ti­on auf der Web­site hel­fen. Zu berück­sich­ti­gen gilt es, dass nicht jedes Bild­ma­te­ri­al für den Ein­satz auf einer Web­site geeig­net ist. Zudem muss das Bild auf das Kon­zept der Web­site und die dazu­ge­hö­ri­ge Ziel­grup­pe abge­stimmt sein. Daher ist die­ses The­ma für Gestal­ter und Betrei­ber von Web­sei­ten und Online­shops von gro­ßer Bedeutung.

Such­ma­schi­nen tra­gen einen nicht uner­heb­li­chen Teil, zur Rele­vanz die­ses The­mas bei. Je mehr Anbie­ter sich in den Such­ergeb­nis­sen tum­meln, des­to wich­ti­ger wird es für die Betrei­ber, den Besu­cher mög­lichst schnell von den eige­nen Leis­tun­gen und Pro­duk­ten zu überzeugen.

Wis­sen wir, wie unse­re Besu­cher eine Web­site wahr­neh­men und wor­auf sie ach­ten, kön­nen wir sie emo­tio­nal anspre­chen und auf unse­rer Web­site halten.