15 Tipps um Kaufabbrüche im Onlineshop zu reduzieren

Ent­gan­ge­ne Umsät­ze durch Waren­korb­ab­brü­che sind ein Ärger­nis für jeden Online­shop-Betrei­ber. Vie­len Online­händ­lern ist jedoch noch immer nicht bekannt war­um Kun­den im Kauf­pro­zess absprin­gen und wie sie die Abbruch­ra­te redu­zie­ren kön­nen. Wir zei­gen die häu­figs­ten Grün­de für den Kauf­ab­bruch und geben Tipps zur Ver­bes­se­rung Ihres Onlineshops.

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Warenkorbabbrüche im Bestellprozess - Wie Sie Kunden vor dem Absprung bewahren

Ent­gan­ge­ne Umsät­ze durch abge­bro­che­ne Bestell­vor­gän­ge sind ein Ärger­nis für jeden Online­shop-Betrei­ber. Vie­len Online­händ­lern ist jedoch nicht bekannt war­um Kun­den ihren Kauf­pro­zess abbre­chen und wie man die Absprungra­te als Shop­be­trei­ber redu­zie­ren kön­nen. Wir zei­gen die häu­figs­ten Grün­de für den Kauf­ab­bruch und geben Tipps zur Ver­bes­se­rung Ihres Onlineshops.

Wo und warum brechen Kunden den Bestellprozess ab?

In Zei­ten von Online-Gigan­ten wie Ama­zon, eBay, Zalan­do und Co. müs­sen sich klei­ne­re Online­shops deut­lich von der Kon­kur­renz abhe­ben, um bestehen zu kön­nen. Dabei neh­men vor allem die Auf­find­bar­keit von Pro­duk­ten und ein intui­ti­ver Bestell­pro­zess zen­tra­le Rol­len ein. Gerät der Besu­cher wäh­rend des Bestell­pro­zes­ses durch feh­len­de Optio­nen, man­geln­de Benut­zer­füh­rung oder tech­ni­sche Pro­ble­me ins sto­cken, hat der Shop-Betrei­ber schnell einen poten­zi­el­len Kun­den weni­ger. Denn auch im Kauf­vor­gang eines Online­shops gilt die bewähr­te Usa­bi­li­ty-Regel „Don’t make me think“ (Deutsch: „zwing mich nicht nachzudenken“).

Pro­ble­ma­tisch ist, dass die Mehr­heit der Online­händ­ler nicht wis­sen, an wel­cher Stel­le die Ein­käu­fe in ihrem Online­shop abge­bro­chen wer­den. Eine Stu­die hat erge­ben, dass zu 46 % der Ein­kauf auf der Bezahl­sei­te abge­bro­chen wird. Die Lie­fer- und Ver­sand­kos­ten sind zu 26 % der Grund für einen Kauf­ab­bruch und die Bestä­ti­gung der AGBs füh­ren zu 22 % zu einem Abbruch. Dies ergab eine Befra­gung aus 2013 von über 300 Online­händ­lern in Deutschland.*

Aus Sicht der Kun­den sind die Grün­de für Kauf­ab­brü­che etwas vielfältiger:

15 Tipps für Onlinehändler, Kaufabbrüche zu reduzieren

Aus den Grün­den für einen Kauf­ab­bruch las­sen sich ent­spre­chen­de Aktio­nen und Tipps ablei­ten, die Online­händ­ler beher­zi­gen soll­ten, um die Absprungra­te zu reduzieren.

  1. Bie­ten Sie Ihren Kun­den Wunsch­lis­ten oder Merk­lis­ten als Alter­na­ti­ve zum Sam­meln der Pro­duk­te im Waren­korb an.
  2. Prü­fen Sie ein­ge­ge­be­ne Daten bereits auto­ma­tisch bei der Ein­ga­be und nicht erst, wenn der Benut­zer auf „Sen­den“ klickt. So spa­ren Sie Ihren Käu­fern Zeit und Ärger. Ach­ten Sie dar­auf, dass Pflicht­fel­der deut­lich erkenn­bar gekenn­zeich­net sind.
  3. In Deutsch­land haben sich vie­le ver­schie­de­ne Zah­lungs­mög­lich­kei­ten eta­bliert. Bie­ten Sie Ihren Kun­den die gän­gigs­ten Bezahl­sys­te­me an. Gera­de im Bereich der Zah­lungs­mög­lich­kei­ten könn­ten die Wün­sche der Kun­den kaum unter­schied­li­cher sein, bie­ten Sie also aus­rei­chend Alter­na­ti­ven an. Beach­ten Sie, dass es neue gesetz­li­che Rege­lun­gen für das Ange­bot ver­schie­de­ner Bezahl­sys­te­me gibt. Nähe­res kön­nen Sie in unse­rem Blog-Arti­kel für Online­händ­ler nachlesen.
  4. Bei tech­ni­schen Pro­ble­men stimmt eine freund­lich for­mu­lier­te Feh­ler­mel­dung mit Hin­wei­sen, um wel­chen Feh­ler es sich han­delt, den Kun­den mil­de. Ergän­zend ist eine Infor­ma­ti­on sinn­voll, wie der Kun­de nun wei­ter fort­zu­fah­ren hat. Ach­ten Sie bei der Gestal­tung der Feh­ler­mel­dung dar­auf, dass der Benut­zer die­se auch umge­hend als eine sol­che wahr­nimmt - nut­zen Sie einen roten Farb­ton oder ent­spre­chen­de Icons.
  5. Die Opti­on als Gast zu bestel­len, ohne vor­he­ri­ge Regis­trie­rung, wird von vie­len Besu­chern ger­ne in Anspruch genom­men. Nut­zen Sie die­se Chan­ce, Benut­zer die zufäl­lig auf Ihren Shop gesto­ßen sind, wer­den es Ihnen danken.
  6. Bereits regis­trier­ten Kun­den kön­nen Sie die Mög­lich­keit geben, sich direkt und zeit­spa­rend ein­zu­log­gen, durch einen pro­mi­nent plat­zier­ten Log-In Bereich.
  7. Der Kauf­pro­zess soll­te immer trans­pa­rent für den Kun­den gestal­tet wer­den. Sinn­voll ist es den Pro­zess in ver­schie­de­ne Schrit­te zu unter­tei­len und dem User eine visu­el­le Hil­fe­stel­lung zu geben, an wel­chem Schritt er sich gera­de befindet.
  8. Die Opti­on über einen But­ton oder eine zusätz­li­che Navi­ga­ti­on einen Schritt zurück zu gehen darf hier nicht feh­len. So wird der Check-Out-Pro­zess so kurz wie mög­lich für den Kun­den gehal­ten. Er weiß jeder­zeit wo er sich befin­det und kann mit einem Klick ein oder meh­re­re Schrit­te zurückgehen.
  9. Der Waren­korb als sol­ches soll­te pro­mi­nent und gut sicht­bar plat­ziert wer­den, sodass der Kun­de den Waren­korb auf einen Blick fin­det. Hier­zu bie­ten sich gro­ße Icons und But­tons für eine intui­ti­ve Bedie­nung an.
  10. Die Kos­ten für Bestel­lun­gen bzw. die Lie­fe­rung sind kom­plett offen zu legen. Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie Ihre Ver­sand- und Zah­lungs­ge­büh­ren so früh wie mög­lich kom­mu­ni­zie­ren um Ihre Kun­den im Bestell­pro­zess nicht zu verschrecken.
  11. Ver­sand­kos­ten las­sen sich natür­lich nicht belie­big sen­ken. Ver­su­chen Sie jedoch, wenn mög­lich, gestaf­fel­te Ver­sand­kos­ten oder eine kos­ten­lo­se Lie­fe­rung ab einem gewis­sen Waren­wert anzubieten.
  12. Weni­ger ist manch­mal mehr: Fra­gen Sie kei­ne Unmen­gen an Daten ab. Besu­cher füh­len sich schnell unwohl bei der Daten­men­ge, die an den Shop-Betrei­ber über­mit­telt wer­den. Beschrän­ken Sie sich auf die nötigs­ten Basis­an­ga­ben. Ist Ihr Online­shop für B2B und B2C Geschäf­te glei­cher­ma­ßen aus­ge­legt, dif­fe­ren­zie­ren Sie ggf. per Vor­auswahl zwi­schen Geschäfts- und Pri­vat­kun­den. Dies ver­hin­dert Ver­wir­run­gen im B2C Bereich durch Anga­ben die nur Geschäfts­kun­den täti­gen müssen.
  13. Plat­zie­ren Sie Ihre Kon­takt­de­tails inklu­si­ve E-Mail und Tele­fon­num­mer pro­mi­nent im Check­out-Pro­zess, sodass Ihr Kun­de Sie bei Rück­fra­gen oder Pro­ble­men wäh­rend des Bestell­pro­zes­ses direkt kon­tak­tie­ren kann.
  14. Über­prü­fen Sie ob all Ihre ange­bo­te­nen Pro­duk­te über aus­rei­chen­de Pro­dukt­in­for­ma­tio­nen ver­fü­gen. Es bie­tet sich dafür an unbe­fan­ge­ne, außen­ste­hen­de Per­so­nen wie Freun­de und Bekann­te oder Kol­le­gen und Mit­ar­bei­ter, die nicht direkt mit den Pro­duk­ten zu tun haben, zu befra­gen. So erfah­ren Sie ob ein Pro­dukt noch Erklä­rungs­be­dürf­tig ist oder essen­ti­el­le Infor­ma­tio­nen fehlen.
  15. Unter­schät­zen Sie die Ver­trau­ens­wür­dig­keit eines Online­shops nicht. Ein an die Ziel­grup­pe ange­pass­tes, zeit­ge­mä­ßes und funk­tio­na­les Design trägt eben­so dazu bei, wie die Ein­hal­tung der oben genann­ten Punk­te. Güte­sie­gel wie das “Trus­ted-Shop” Sie­gel sind eine gute Ergän­zung, es hängt aber sehr stark von der Plat­zie­rung sol­cher Sie­gel und dem Kun­den sel­ber ab, wie sehr ein Güte­sie­gel die Ver­trau­ens­wür­dig­keit unterstützt.

Fazit: Optimierung des Onlineshops an die Kundenbedürfnisse

Mit Hil­fe des kos­ten­lo­sen Ana­ly­se­tools Goog­le Ana­ly­tics kön­nen Sie Ihre Con­ver­si­on Rate im Auge behal­ten. Hier­zu bie­tet Goog­le Ana­ly­tics eine Viel­zahl von Mög­lich­kei­ten zum Tra­cken der Akti­vi­tä­ten Ihrer Kun­den auf Ihrer Web­site bzw. in Ihrem Online­shop. Haben Sie Zie­le inner­halb Goog­le Ana­ly­tics fest­ge­legt, wie etwa dem Kauf­ab­schluss, kön­nen Sie die Abbruch­ra­ten genau ana­ly­sie­ren und schaf­fen sich eine mess­ba­re Grund­la­ge für Ihr wei­te­res Vorgehen.

Sind Sie bereits dar­über im Bil­de, dass Sie eine rela­tiv hohe Abbruch­ra­te im Bestell­pro­zess auf­wei­sen, sind Sie auf dem rich­ti­gen Weg. Ana­ly­sie­ren oder las­sen Sie Ihre Sei­te auf Unstim­mig­kei­ten in Hin­blick auf Design, Con­tent Manage­ment und Pro­zess­op­ti­mie­rung ana­ly­sie­ren. Gehen Sie jeden Schritt des Bestell­pro­zes­ses Ihres Online­shops kri­tisch und stück für stück durch. Jeder Punkt soll­te ein­zel­nen betrach­tet und beleuch­tet wer­den, um mög­li­che Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­le auf­zu­de­cken. Im Ide­al­fall ist Ihnen bei die­sem Unter­fan­gen eine Agen­tur behilf­lich. Denn die Tipps, die wir Ihnen hier mit auf den Weg geben kön­nen, sind natür­lich nicht das All­heil­mit­tel, um die Absprungra­te auf ein Mini­mum zu redu­zie­ren - es ist jedoch ein Anfang.

Jeder Shop ist ein­zig­ar­tig und gehört auf die ange­bo­te­nen Pro­duk­te sowie die ent­spre­chen­de Ziel­grup­pe und deren Wün­sche ange­passt. Soll­ten Sie Hil­fe bei der Opti­mie­rung Ihres Online­shops benö­ti­gen, ste­hen Ihnen die Exper­ten von Netzkunst24 mit Rat und Tat zur Sei­te. Nut­zen Sie für eine unver­bind­li­che Bera­tung ger­ne unser Kon­takt­for­mu­lar.

*Quel­le: Sage Pay Bench­mark Report für den Online­han­del, 2013